Rechtsruck in Oberösterreich!

01. Oktober 2015  Allgemein, Kreisverband

(von Heinz Keller)

Mit dem Ergebnis der Wahl im Bundesland Oberösterreich setzt sich der Trend nach rechts fort. Es besteht die Gefahr, dass eine rechtsgerichtete Partei auch in nicht unwesentlicher Höhe im März 2016 in das Länderparlament Baden-Württemberg einzieht, wenn die Politik keine Lösungsmöglichkeiten für die Völkerwanderungen, ausgelöst durch Kriege und Diktaturen findet.

Es ist nicht ausreichend, den Wählern zu erklären, dass nach 1945 Millionen Flüchtlinge aufgenommen wurden, dass es gelungen ist, angeheuerte „Gastarbeiter“ für die Industrie und Spätaussiedler mit ihren Familien zu integrieren, und dass die Zusammenführung der Menschen beider Staaten, BRD und DDR, weitgehend gemeistert ist. Alles brauchte Zeit und erforderte Verzicht. Der Mehrheit der Bürger ging es trotzdem gut, auch wenn die Verteilung des Kapitals ungleich erfolgte.

Deutschland ist ein reiches Land. Dies bedeutet aber nicht dass keine Armut vorhanden ist. Besonders von Armut betroffen sind Kranke, Alleinerziehende, HartzIV-Bezieher und Rentner. Wenn diese Gruppen nicht in ein besseres Leben mitgenommen werden, sind sie anfällig für rechtsgerichtete Politik. Bisher wurde von den Schwachen immer Sparen abverlangt, der soziale Wohnungsbau zum Nachteil der Bedürftigen weitgehend gekürzt. DIE LINKE macht schon seit Jahren darauf aufmerksam. Eine gerechtere Verteilung des Kapitals würde den Gruppierungen, die mit menschenverachteten Zitaten auftreten, den Boden entziehen.

Joachim Gauck äußerte sich zur Flüchtlingsfrage dahingehend: Unsere Aufnahmekapazitäten sind begrenzt. Selbst der große Ideenreichtum und die hohen Ausgaben für die Flüchtlingshilfe können nicht gänzlich verhindern, dass Probleme auftreten. Im Wohnungsmarkt wird es zu einem Wettbewerb um preiswerte Wohnungen kommen.

Da irrt sich unser Bundespräsident! Der Kampf um preiswerte Wohnungen ist bereits seit Jahren im Gange und hat nichts mit den Flüchtlingen zu tun! Er wird durch die Aufnahme von Flüchtlingen lediglich verschärft.

Bei all den Schwierigkeiten die auf uns zukommen, sollten wir jedoch nicht vergessen, dass es sich bei den Flüchtlingen um Menschen, Kinder und Alte, Männer und Frauen handelt, die in Not geraden sind. Sie können nichts dafür, dass sie nicht in einem friedlichen und reichen Land geboren sind.

Europa sollte zusammenstehen und Amerika seiner Verantwortung gerecht werden, dann ist für alle genügend da. Allerdings nicht für religiösen Fanatiker und Gotteskrieger, die ihre Probleme in anderen Ländern austragen möchten. Gauck sagt: Der Rechtstaat duldet keine Gewalt. Dies gelte auch für rechtsradikale Brandstifter und Hetzer, die sich gegen die Aufnahme der schutzsuchenden Menschen stellen. Den richtigen Worten müssen nun aber Taten folgen!