Junger Iraker entrinnt der Abschiebung

25. November 2015  Allgemein, Kreisverband

Ein Kommentar von Heinz Keller zum Thema Kirchenasyl:

Ganz unterschiedlich wird die Situation um das Kirchenasyl des 22-jährigen Flüchtlinsg aus dem Irak von den Politikern Krichbaum (CDU) und Rülke (FDP) und der asylgebenden Gemeinde Büchenbronn in der Öffentlichkeit dargestellt. Während die Kirchengemeinde angibt, dass nur die Zeit gewonnen werden soll zur Ingangsetzung eines rechtstaatlichen Asylverfahrens, geht Rühlke von einem abgeschlossenen Verfahren aus. Nimmt man beide Aussagen, dann muss man zu der Erkenntnis kommen, dass Rülke und Krichbaum nur die Ausschöpfung der rechtstaatlichen Möglichkeiten verhindern möchten.

Beide Konservativen, Rülke verhält sich ja nicht liberal, möchten den Asylsuchenden nicht in sein Heimatland Irak, sondern in das EU Land Bulgarien abschieben. Sie nehmen dazu das freundlichere Wort „zurückführen“, anstatt „wir möchten dich nicht“.

Mit der Unterstellung „Offenkundig ist der Kenntnisstand von Frau Dekanin Quincke über das EU Land Bulgarien nur von begrenzter Natur“ beschreitet Krichbaum die Grenze des Anstandes. Es geht ihm scheinbar um mehr als um das Kirchenasyl. Die sozial engagierte Frau der Kirche passt mit ihrer Menschlichkeit scheinbar nicht in das Bild des „Christdemokraten“.

Beide Politiker lassen jede Menschlichkeit bei ihren Aussagen vermissen. Sie ziehen sich zurück auf Gesetze. Dass 20 Familienmitglieder des Asylsuchenden bereits in Pforzheim wohnen, arbeiten, Steuern und Sozialabgaben bezahlen, ist für sie uninteressant. Unberücksichtigt bleibt auch, dass der junge Mann keinen Wohnraum benötigt und schon seit vier Monaten einen Sprachkurs besucht. Ein Zeichen dass er arbeiten und integriert werden möchte.

Der evangelischen Kirchengemeinde Büchenbronn und der Dekanin Quincke kann man nur zu ihrem Verhalten gratulieren. Schutz gewähren zur Ingangsetzung eines rechtstaatlichen Verfahrens verdient Respekt!