Hüseyin „Azad“ Okur Kommunalwahlliste Platz 10

08. April 2019  Gemeinderatswahl 2019

»Hallo. Ich bin Hüseyin Okur, mein Rufname lautet Azad. Ich bin 34 Jahre alt, examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger, komme ursprünglich aus Stuttgart und lebe seit gut 7 Jahren hier in Pforzheim.

Zwar schlägt mein Herz auch heute noch ganz besonders für unsere Landeshauptstadt, aber dennoch habe ich hier eine neue Heimat für mich gefunden. Ich finde, dass man, egal wie sehr man sich auch als unpolitisch betrachten mag, eine gewisse Verantwortung für die Stadt bzw. die Gemeinde trägt, in der man auch lebt, denn jegliche Entscheidungen, die auf kommunaler Ebene getroffen werden, betreffen einen direkt oder zumindest indirekt und es hat Einfluss auf die eigene Lebensqualität.

Es fängt schon beim Thema Bildung bei den Kleinsten an. Als Vater eines fast zweijährigen Sohnes merke ich ganz deutlich, wie schwer es in Pforzheim ist, einen Kindergartenplatz zu finden. Natürlich ist diese Problematik nicht nur auf unsere Region begrenzt, sondern auch ein bundesweites Phänomen. Da kann ich es nicht nachvollziehen und auch nicht akzeptieren, dass man Geld für Investitionen hat, die an sich vielleicht gar nicht schlecht, aber nicht lebensnotwendig sind, doch für den Ausbau von Kindertagesstätten bzw. Kindergärten und deren Betreiben finanziell nichts übrig hat.

Berufsbedingt liegt mir das Thema Pflege auch sehr am Herzen. Dass die Qualität bzw. die Versorgung in vielen Krankenhäusern immer schlechter wird und die Situation sowohl für die Pflegerinnen und Pfleger als auch für die Patienten immer unzumutbarere Züge annimmt, ist primär darauf zurückzuführen, dass auf bundespolitischer Ebene das Verbot, Gewinne zu erwirtschaften, gelockert und irgendwann ganz abgeschafft wurde und ein Markt geöffnet wurde, in dem sich Großkonzerne bzw. Kapitalgesellschaften am Kauf von Kliniken berauschen können. Dennoch sollten meiner Ansicht nach die Kommunen sich nicht ihrer Verantwortung entziehen, eine gut funktionierende Krankenhausinfrastruktur zu erhalten.

Generell gehören Kindergärten bzw. Kindertagesstätten, Krankenhäuser und andere für die öffentliche Daseinsfürsorge wichtige Einrichtungen wie die Abfallwirtschaft, der ÖPNV etc. in die öffentliche Hand. Nur so kann eine würdevolle Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtiger Infrastruktur auch gut erhalten werden, wenn als Grundlage für den Betrieb nicht der Gedanke herhalten muss, soviel Gewinne wie möglich erwirtschaften zu müssen, da Konzerne bzw. Kapitalgesellschaften primär die schwarze Null und nicht das Wohlergehen und die soziale Gerechtigkeit der Bevölkerung im Blick haben.«