Der 1. Mai 2020 als Tag der Arbeit der essenziellen Beschäftigten im Gesundheitsbereich

01. Mai 2020  Allgemein

Der Ursprung der Demonstrationen am 1. Mai liegt in der Forderung der Arbeiterschaft im 19. Jahrhundert den 8-Stunden-Tag einzuführen. Diese historische Errungenschaft der Arbeiter*innen, von der wir heutzutage immer noch profitieren und die nur durch konsequente Solidarität ermöglicht worden ist.

Der 1. Mai 2020 sollte, in Anbetracht dieser historischen Tatsache, der Tag der essentiellen Arbeiter*innen sein – und uns anlässlich der andauernden Pandemie dazu bewegen, uns konsequent mit den Beschäftigten in den sogenannten systemrelevanten Berufsgruppen, ganz besonders auch im Gesundheitswesen, zu solidarisieren.

Damit sind nicht nur Pflegepersonal und Ärzte gemeint, sondern auch Mitarbeiter mobiler Pflegedienste, Rettungsdienste, Verwaltungspersonal in Krankenhäusern und Reinigungspersonal, dass ja oftmals die erste und wichtigste Verteidigungslinie des Infektionsschutzes ist.

Denn es sollte uns allen in diesen Zeiten klar geworden sein, dass eine überarbeitete Ärztin, ein bis zur Belastungsgrenze angespannter Pfleger, oder eine Reinigungskraft mit finanziellen Ängsten für niemanden gut sein kann.

Von einem „gesunden“ Gesundheitssystem würden wir alle profitieren, egal ob wir Beschäftigte, Bewohner*innen, Patient*innen oder Angehörige sind. Genau wie wir alle von der Errungenschaft des 8-Stunden-Tages alle profitiert haben.

Ein solidarisches Gesundheitssystem

Seit vielen Jahren ist es ein Kernthema der Linken Verbesserungen in der Gesundheit und Pflege herbeizuführen. Unsere Forderungen wurden in der Vergangenheit nur allzu häufig von den regierenden Parteien „überhört“. Im Pflegesektor ging und geht es leider auch nur darum, möglichst viele Profite zu erzielen.

Der gegenwärtige Dank der Bevölkerung und eine Einmalzahlung, wie aktuell politisch diskutiert, löst die prekären Probleme in dieser Branche nicht.

Es ist an der Zeit zu handeln!

Wenn diese Berufe durch ein höheres Einkommen und geregelte Arbeitszeiten mehr Wertschätzung erfahren, sind wir überzeugt, dass die Attraktivität dieser Arbeitsplätze enorm gesteigert wird und so langfristig der vorhandene Personalmangel reduziert werden kann.

Pflegenotstand stoppen

Wir möchten deshalb an dieser Stelle nochmal auf die Kampagne „Pflegenotstand stoppen!“ (https://www.pflegenotstand-stoppen.de/) und deren grundsätzliche Forderungen hinweisen

  • 100.000 zusätzliche Pflegekräfte in den Krankenhäusern!
  • 100.000 zusätzliche Pflegekräfte in der Altenpflege – mindestens!
  • 500 Euro mehr Grundgehalt in der Pflege
  • Pflege gerecht und sicher finanzieren!
  • Krankenhausschließungen verhindern!

International solidarisch

Wir unterstreichen außerdem nochmal die Notwendigkeit von internationaler Solidarität in Zeiten von Corona – so problematisch es in Deutschland zum Teil auch sein mag, in anderen Ländern Europas sieht es noch viel düsterer aus. Wenn wir es hier nicht schaffen, uns solidarisch zu verhalten, wird Corona im schlimmsten Fall auch das vereinte Europa auf dem Gewissen haben.

Gerade im Gesundheitssystem muss weltweit gelten „Menschen vor Profite!“

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