Presseerklärungen

Pressemitteilung: Kein Tempolimit – die FDP wird viele Tote zu verantworten haben und die Grünen haben sich schon jetzt selbst verraten

20. Oktober 2021  Presseerklärungen
PM
Nun ist es also passiert. Die FDP setzte sich bei den Sondierungsgesprächen durch – es wird kein Tempolimit (130 km/h) auf deutschen Autobahnen geben. SPD und Grüne knicken ein.
 
Nicht nur, dass ein Tempolimit die Unfallgefahr und somit auch der Zahl von Schwerverletzten und Todesfällen auf unseren Autobahnen entgegenwirken würde. Für das Erreichen der Klimaziele und der Reduzierung des CO2 Ausstoßes wäre dies eine null Kosten verursachend Sofortmaßnahme gewesen.
 
Niklas Beith, Kreisvorstand der LINKEN Pforzheim Enzkreis dazu: „Die Grünen haben schon kurz nach der Wahl ihre Wähler*innen verraten. Ganz so ernst scheint es dieser Partei mit dem Klimaschutz nun doch nicht zu sein, wenn so schnell die eigenen Prinzipien verraten werden.“
 
Die Wähler*innen wurden hier nicht nur von den Grünen sondern auch von der SPD getäuscht.
 
Diese Parteien wurden nicht müde DIE LINKE während des Wahlkampfes als nicht regierungsfähig klein zu reden. Aus der daraus resultierenden Angst mit der Stimme für die LINKE einen sozialen und klimagerechten Wandel „abzuwählen“, wechselten viele Wähler*innen zu den „großen“ Parteien. Was diese nun betreiben ist Betrug an der Wählerschaft und was noch schlimmer wiegt – sie nehmen aktuelle umweltpolitische Themen nicht ernst und verraten dadurch die junge Generation.
 

DIE LINKE wird auch weiterhin in der Opposition für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit kämpfen und den Menschen zur Seite stehen. Nun zeigen die Sondierungsgespräche deutlich, wer das Original will sollte es zukünftig auch wählen.

 

Pressemitteilung: Bundestagskandidatin der LINKEN Pforzheim/Enzkreis, Meltem Çelik, begrüßt am Montag Bernd Riexinger und Gökay Akbulut in Pforzheim, zur Kundgebung „Zeit zu handeln: sozial und klimagerecht!“

19. September 2021  Presseerklärungen
Das Spitzenkandidaten-Team der LINKEN Baden-Württemberg, Bernd Riexinger (MdB) und Gökay Akbulut (MdB) touren seit dem 10. September durchs Land. Unter dem Motto Zeit zu handeln – sozial und klimagerecht ging und geht es von Calw über Stuttgart nach Taubersbischofsheim. Mit dabei, natürlich, unsere Kandidierenden vor Ort.
 

Am 20. September um 19 Uhr sind Riexinger und Akbulut auch in Pforzheim, vor der Schlössle-Galerie, für eine Kundgebung zum Thema anwesend.

Bundestagskandidatin Meltem Çelik dazu: „Ich freue mich, Bernd und Gökay hier bei uns zur Kundgebung begrüßen zu dürfen, denn es geht um eine der wichtigsten Fragen überhaupt: Wie können wir schnelle und konsequente Maßnahmen gegen den Klimawandel sozial für alle gestalten? Denn es kann nicht sein, dass Reiche in der Pandemie reicher werden und im Anschluss die Pandemie von denen bezahlt werden soll, die sowieso nicht viel haben.“
 
DIE LINKE tritt bei dieser Bundestagwahl für soziale Sicherheit, Frieden und Klimagerechtigkeit an. Die beiden Abgeordneten Bernd Riexinger (Wahlkreis Stuttgart, Landeslistenplatz 1) und Gökay Akbulut (Wahlkreis Mannheim, Landeslistenplatz 2) vertreten DIE LINKE in Baden-Württemberg als Spitzenkandidierende.
 
Bernd Riexinger: „Während die Auswirkungen der Pandemie viele Menschen vor große Zukunftsängste stellt, wurden einige Wenige immer reicher. Gleichzeitig steigen die Mieten und die drohende Klimakatastrophe stellt ganze Wirtschaftszweige in Frage. Gerade in der Autoindustrie stehen wir vor großen Umbrüchen. Als LINKE stehen wir konsequent für einen sozial-ökologischen Umbau, der mit den Beschäftigten gestaltet wird – und nicht auf ihrem Rücken! Es wird Zeit, dass wir große Vermögen und Einkommen endlich gerecht besteuern, um die dringend notwendigen Zukunftsinvestitionen angehen zu können.“
 
Gökay Akbulut: „Es ist Zeit zu handeln! Der Umbau unserer Industrie, die Stärkung des Sozialen und bezahlbarer und barrierefreier Wohnraum braucht mehr als leere Worte und schöne Versprechungen. DIE LINKE wird einen bundesweiten Mietendeckel einbringen, denn Wohnen darf kein Luxus werden. Außerdem wollen wir in Bildung und Gesundheit investieren. Corona hat uns unsere Leerstellen in der öffentlichen Infrastruktur aufgezeigt, nun heißt es handeln!“

Pressemitteilung: Pendelverkehr reduzieren – DIE LINKE Pforzheim/Enzkreis fordert kostenfreien ÖPNV, einen bundesweiten Mietendeckel und bezahlbaren Wohnraum für alle

16. September 2021  Presseerklärungen
Das statistische Bundesamt hat errechnet, dass nur ca. 13% der Bürgerinnen und Bürger regelmäßig den öffentlichen Nahverkehr nutzen, um zur Arbeit zu kommen. Die EU-Klimaziele lassen sich so nur schwer erreichen.
 
Mit der Forderung der LINKEN den öffentlichen Nahverkehr kostenlos für alle anzubieten, würden diese Verkehrsmittel im Vergleich zum Auto an Attraktivität gewinnen und den Menschen den Umstieg erleichtern. Ebenso muss gewährleistet sein, dass auch in strukturschwachen Regionen ein gut getakteter Nahverkehr aus Bussen und Bahnen vorhanden ist. Es kann schlicht nicht sein, dass für viele Menschen, die aktuell in der Frühschicht arbeiten, einfach kein Bus kommt.

Wenig diskutiert wird außerdem darüber, was Pendelverkehr und lange Arbeitswege eigentlich erst notwendig macht. Unsere Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Pforzheim, Meltem Çelik, dazu: „Gerade in den Städten, wo die meisten Arbeitsplätze sind, ist die Miete häufig deutlich höher als auf dem Land, deswegen nehmen viele Menschen lange Pendelwege in Kauf. Unsere Antwort: Wir müssen die Mieten bundesweit deckeln und in Städten Wohnraum für alle schaffen.“

 
Ein weiteres Problem sind Arbeitsplätze der öffentlichen Verwaltung und im Bildungssektor. Hier ist es nach wie vor üblich Lehrer oder Beamte mit leitenden Aufgaben, je nach Bedarf, im Zeitraum von 3 – 5 Jahren, auf einen neuen Arbeitsplatz zu versetzen. Oft werden dabei die persönlichen Belange nicht beachtet. Somit verursacht die Politik durch eine mangelhafte Personalplanung und einer rücksichtslosen Personalpolitik gegenüber ihren Beschäftigten selbst zahlreiche Pendler. Diese Handlungsweise sollte dringend überdacht werden.
 
Çelik dazu: „Wir haben Lösungen für die Probleme wir uns im Kampf gegen den Klimawandel stellen müssen. Darum am 26.09. die LINKE wählen!“

DIE LINKE. Pforzheim/Enzkreis fordert mehr Anlaufstellen und Unterstützung für Frauen in Gewaltsituationen

Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben physische und oder psychische Gewalt erlebt. Betroffen hiervon sind Frauen aus allen sozialen Schichten.

DIE LINKE Pforzheim / Enzkreis stellt fest, dass diese Thematik leider nur selten öffentlich Beachtung findet, meist nur in zeitlichem Zusammenhang mit einem medienwirksamen Ereignis oder dem internationalen Frauentag.

Wenn jede dritte Frau mindesten einmal in ihrem Leben Gewalt erlebt, muss der Täterkreis groß sein. Dies lässt vermuten, dass es auch in Pforzheim und dem Enzkreis eine hohe Anzahl an Männern gibt, die gewaltbereit gegenüber Frauen sind. Oft wird Gewalt gesellschaftlich auf einen körperlichen Übergriff reduziert – dabei fängt gewaltbereites Verhalten viel eher an. Beispielsweise als offen oder verborgenes verbal aggressives dominierendes Verhalten gegenüber Frauen und Mädchen. Nur die wenigsten dieser Vergehen werden jedoch angezeigt und strafrechtlich verfolgt. Häufig wird in der gesellschaftlichen Diskussion die vermeintliche Schuld leider immer noch bei den Betroffenen selbst verortet.

Wir wünschen uns eine couragierte und solidarische Gesellschaft, die bei verbaler und körperlicher Gewalt aufmerksam ist, die Täter identifiziert und bei erniedrigendem Verhalten eingreift. Verbale und Körperliche Gewalt darf kein Tabuthema sein und muss in letzter Konsequenz auch strafrechtlich verfolgt werden.

Auch die Politik ist hier gefragt. Wir benötigen niederschwellige Angebote in denen unbürokratisch Hilfe angeboten wird. Hierfür ist kommunal genügend qualifiziertes Personal im sozialen Bereich erforderlich sowohl in der Prävention als auch in der direkten Hilfe. Oft sind dies jedoch genau die Stellen bei denen Kommunen zuerst den Rotstift ansetzen oder es sind Stellen die es gar nicht gibt. Die Hilfsangebote für Frauen in Baden-Württemberg platzen mittlerweile aus allen Nähten, eine flächendeckende Versorgung ist nicht gegeben, es fehlen beispielsweise ca. 1000 Plätze in Frauenhäusern und dies ist nur die Spitze des Eisberges.

Unsere Bundestagskandidatin Meltem Çelik, Wahlkreis Pforzheim, dazu: „Wir fordern in dieser Angelegenheit endlich ein entschlossenes Handeln und finanzielle Unterstützung durch die Bundes- und Landesregierung. Hier endlich konsequent zu handeln wäre eine Respektsbezeugung gegenüber einem großen Teil der Bevölkerung.“

Kurzinfo und Möglichkeiten mit unserer Bundestagskandidatin Meltem Çelik (Wahlkreis Pforzheim) Kontakt aufzunehmen

30. Juli 2021  Presseerklärungen

Meltem Çelik, geboren 1992, ist gelernte Kauffrau im Einzelhandel. Sie kandidiert für DIE LINKE im Wahlkreis 279 Pforzheim und auf Platz 15 der Landesliste.

„Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen gesell-schaftlichen Debatten über Rassismus gegenüber Migrant:innen lasse ich mich als gebürtige Pforzheimerin mit türkischer Herkunft für den Bundestag aufstellen. Seit meiner Jugend bin ich selbst mit Aggression und Verständnislosigkeit gegenüber Migrant:innen konfrontiert und stelle mich diesen Reaktionen bereits seit über 10 Jahren als aktives Mitglied der LINKEN entgegen. Die Benachteiligung und Diskriminierung von einzelnen Gruppen wurde viel zu lange ignoriert. Ich bin davon überzeugt, dass es an der Zeit ist, alte Fehler einzugestehen und die Zukunft neu zu gestalten – deshalb kämpfe ich mit aller Kraft für eine gleichberechtigte und vielfältige Gesellschaft.“

Engagement & Mitgliedschaften:
Beisitzerin im Landesvorstand der Linksjugend [‘ solid] Baden-Württemberg, Kreisvorstand DIE LINKE Pforzheim/Enzkreis, zuvor ehrenamtliche Tätigkeiten im Stadtjugendring, Haus der Jugend Pforzheim

So erreichen Sie Meltem Çelik:

 

 

DIE LINKE. Pforzheim/Enzkreis kritisiert, dass Lehrkräfte unter Grün-Schwarz in den Sommerferien in die Arbeitslosigkeit entlassen werden

29. Juli 2021  Presseerklärungen

Es ist beschämend, dass die Grün-Schwarze Landesregierung an ihrer fragwürdigen Taktik festhält, Lehrkräfte und andere Berufsstände über den Sommer in die Arbeitslosigkeit zu schicken um sie danach im September mit einem (teilweise befristeten) Arbeitsvertrag anzustellen. Seit langem ist dies Praxis in unserem Bundesland üblich und wird nun auch von der neuen grünen Kultusministerin Theresa Schopper weiterverfolgt. Wenn junge Lehrkräfte ihr Referendariat beendet haben, werden sie in „unbezahlte“ Sommerferien geschickt.

DIE LINKE Pforzheim / Enzkreis kritisiert dieses Handeln aufs Schärfste! Gut ausgebildete Fachkräfte werden über die Sommermonate in die Arbeitslosigkeit entlassen. Ein Referendariat, egal ob als Lehrer oder in einem anderen Ausbildungszweig absolviert man als Beamt*in auf Wiederruf. Während der Arbeitslosigkeit hat man daher keinen Anspruch auf Arbeitslosenhilfe. Kann also beispielsweise eine junge Lehrkraft den Sommer nicht durch Erspartes überbrücken bleibt kein anderer Weg als einen Antrag auf Harz IV zu stellen.

Die Landesregierung bringt Ingenieur*innen, Lehrkräften und Juristin*en, die ein langjähriges Studium und danach ein fast 2-jähriges Referendariat erfolgreich absolvierten keine Wertschätzung entgegen. Sie verhält sich respektlos gegenüber der Lebensleistung dieser jungen Menschen. Eine Arbeitgeberin, die zu Beginn des Berufseinstiegs so mit ihren zukünftigen Mitarbeitenden umgeht, verliert Attraktivität. Dies macht sich bereits jetzt in den Absolventenzahlen des Referendariats vor allem in den Ingenieurberufen bemerkbar. Das Land benötigt einerseits dringend junge Fachkräfte verliert diese jedoch weiterhin an die Industrie. Ein Zustand der relativ einfach durch politischen Willen und Respekt zu lösen wäre, beispielsweise durch die übergangslose Beschäftigung nach dem Referendariat.

Auch zuvor unter der Grün-Roten Landesregierung wurde an dieser gängigen Baden-Württembergischen Praxis festgehalten. Auch damals wurde von keiner der Regierungsparteien die Absicht verfolgt, diese prekäre Situation zu verändern. Daher wirkt die Forderung der SPD für eine übergangslose Beschäftigung vom Referendariat in die Festanstellung mehr wie ein Lippenbekenntnis zu Wahlkampfzeiten als echter Veränderungswille.

Die Bundestagskandidatin der LINKEN in Pforzheim, Meltem Çelik dazu: „Wir fordern die Landesregierung auf, Arbeitsverträge im direkten Anschluss an das Referendariat für die diesjährigen und zukünftigen Absolventen auszustellen! Wir stehen solidarisch an der Seite der Lehrkräfte und unterstützen sie in ihren Forderungen nach einem gerechten und respektvollen Umgang.“

DIE LINKE. Pforzheim/Enzkreis gedenkt der Widerstandskämpferin Orli Wald

29. Juni 2021  Presseerklärungen

Am 1. Juli 1914 wurde eine starke Frau geboren, DIE LINKE Pforzheim / Enzkreis mochte sie gerne vorstellen. Orli Wald, die ihre Kindheit in Trier verbrachte stammt aus einer politisch engagierten Familie. In den 20er Jahren schloss sie sich dem kommunistischen Jugendverband an und engagierte sich seitdem gegen die erstarkenden Nationalsozialisten. Nach der Machtergreifung durch die Nazis wurde sie unter anderem nach Luxemburg geschickt und half dort bei der Verteilung von linken Schriften. 1934 wurde sie von der Gestapo verhaftet, Orli musste jedoch aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen werden.

Zwei Jahre später erfolgte die erneute Verhaftung, da ihre Widerstandsgruppe entdeckt wurde. Sie wurde zu 4 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt. Während der Haft sollte sie gebrochen werden. Sie wurde brutal verhört, gefoltert und sollte Genossen als Kronzeugin belasten wogegen sie sich standhaft wehrte. Als sie ihre Haftstrafe verbüßt hatte kam sie jedoch nicht frei sondern wurde im Frauen-KZ-Lager Ravensbrück gefangen gehalten und von dort ins Frauenlager nach Ausschwitz verbracht. Als Lagerälteste wurde sie im Häftlingskrankenhaus beschäftigt wo ihr traumatisierendes wiederfuhr. Sie erlebte Ärzte die Säuglinge mit Giftspritzen ermordeten, sie war Zeugin bei Menschenversuchen und sah die Auswahl von Kranken die zum Tod in der Gaskammer geführt wurden.

Unter Lebensgefahr engagierte sie sich im Lager für den Widerstand. Sie rettete Hungernde durch kleine Essenzuwendungen vor dem nahenden Tod. Eine jüdische Häftlingsärztin half ihr dabei, anderen Gefangenen mit Krankheitsverdacht Ruhezeiten im Krankenhaus zu ermöglichen. Mithäftlinge nannten sie wegen ihrem Einsatz, der viele vor dem Tod bewahrte, „Heldin“ und „Engel von Auschwitz“.

Sie selbst zerbrach in ihrem weiteren Leben an den Schrecken die sie erlebte. Ihr gelang im April 1945 die Flucht aber die Traumata der Haft verfolgt sie ein Leben lang. Musik war für sie unerträglich, sie wurde dadurch immer an die Lagerkapelle erinnert, welche beim Abtransport der Selektierten aus dem Krankenhaus spielte um das Klagen der zum Tode verurteilten auf dem Weg zur Gaskammer übertönen sollte. So schilderte es später ein Historiker der über Orlis Leben forschte.

Die Vergangenheit verfolgte sie zeitlebens. Sie litt unter schweren Depressionen und Angstzuständen, Ausschwitz ließ sie nie mehr los. Sie starb im Alter von 47 Jahren am 1. Januar 1962 an einer zu hohen Dosis Medikamente gegen ihre Krankheit.

DIE LINKE Pforzheim / Enzkreis möchte anlässlich dem Jahrestag ihrer Geburt an diese mutige und selbstlose Frau erinnern. Wir gedenken ihrer mit großem Respekt. Sie zeigt uns, dass Widerstand möglich ist, dass Widerstand gegen Faschisten notwendig ist. Ihr Schicksal mahnt und erinnert uns jedoch auch, wie wichtig eine gute Traumatherapie ist. Ein soziales Thema welches in der politischen Diskussion eher untergeordnet ist. Angesichts der Traumata die Flüchtende vor Kriegen erleben ist hier Handlungsbedarf erforderlich – finanziell und personell. Hierfür setzt sich DIE LINKE ein.

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg.

 

(Bild gemeinfrei, Autor*in unbekannt)

DIE LINKE Pforzheim/Enzkreis erinnert an Helen Keller – Sozialistin, Schriftstellerin und Kämpferin für eine inklusive Gesellschaft

28. Juni 2021  Presseerklärungen

DIE LINKE Pforzheim / Enzkreis möchte anlässlich des Jahrestages ihrer Geburt am 27. Juni 1880 in Tuscumbia, Alabama (USA), an eine außergewöhnliche Frau erinnern. Helen Keller erkrankte mit nur eineinhalb Jahren schwer, mutmaßlich an einer Hirnhautentzündung, und verlor daraufhin die Fähigkeit zu Sehen und zu Hören.

Ihre frühe Kindheit war geprägt von heftigen Wutanfällen, da sie sich nicht ausdrücken konnte. Dies änderte sich im Alter von 7 Jahren als sie auf die talentierte Lehrerin Anne Sullivan traf, die einen Zugang zu ihr finden konnte, und sie im Fingeralphabet unterrichtete. Nun konnte sich Helen endlich ihrer Umgebung mitteilen und sog alles Wissen begierig auf.

Durch ihre wohlhabende und privilegierte Familie konnte sie ab 1900 ein College besuchen, lernte Deutsch und Französisch und schloss 1904 als erste Taubblinde Studentin das College ab. Sie schrieb Bücher, veröffentlichte zahlreiche Artikel und setzte sich in unzähligen Reden für behinderte Menschen ein. Damit wollte sie unter anderem Stück für Stück die Einstellung gegenüber tauben und blinden Menschen verändern.

Oft geschieht es, dass die Schriftstellerin auf die Rolle des behinderten Wunderkindes reduziert wird. Ihre Begeisterung für den Sozialismus und ihr Einsatz für eine gerechtere Welt werden dabei oft vergessen. So war es für sie eine Tatsache, dass die kapitalistischen Verhältnisse ihrer Zeit eng mit der Unterdrückung der Frau, dem Faschismus und der Behindertenfeindlichkeit zusammenhingen und man nur durch Sozialismus zu einer gerechteren Welt gelangen könne. Zeitlebens sammelte sie Spenden für Blindenorganisationen und wurde dabei nicht müde für eine gerechte Welt zu kämpfen. Ihr Engagement trug sie durch zahlreichen Reisen und Vorträgen in über 40 Länder dieser Welt.

Wie selbstverständlich sie sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts mitteilte und sich weder durch Hindernisse noch durch Kritiker von ihrer Mission abbringen lies, lässt uns heute sehr nachdenklich sein. Es ist nur schwer zu begreifen, wie weit wir nach wie vor von einer Welt entfernt sind, in der Menschen mit Beeinträchtigungen gänzlich integriert sind.

Die Bundespolitik steht hier immer noch vor dem entscheidenden Richtungswechsel. Wir müssen endlich die Weichen für eine inklusive Gesellschaft stellen. DIE LINKE wird weiterhin darauf hinwirken, dass beispielsweise Unternehmen dazu verpflichtet werden, Menschen mit Beeinträchtigungen einzustellen. Wir fordern echte Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen. Denn nur dort, wo es keine Barrieren gibt, können Menschen ohne „Behinderungen“ gemeinsam in einer inklusiven Gesellschaft leben.

Link zum Beitragsbild mit Lizenz/Genannter Urheber Jared Enos

Pressemitteilung: DIE LINKE. Pforzheim/Enzkreis feiert Pride – nicht nur im Juni

27. Juni 2021  Presseerklärungen

Der Monat Juni wird weltweit als Pride-Month gefeiert. Es ist ein Monat, in dem traditionell die LGTBIQ*-Gemeinschaft in Märschen und Paraden mit Stolz und erhobenem Haupt den Christopher Street Day zelebriert.

Dessen Ursprung ist der 27. Juni 1969 in New York. Dort ging die Polizei bei einer Razzia in einem Szene Lokal in der Christopher Street gewaltsam und blutig gegen die Community vor, was zu einer Bewegung führte, die sich dem daraufhin in zahlreichen Demonstrationen zur Wehr setzte. Homosexuelle und Transpersonen galten damals noch als geisteskrank, wurden wegen Unzucht verfolgt und eingesperrt.

Auch wenn viele Dinge sich vor allem in den letzten Jahren für LGBTIQ*-Personen verbessert haben, ist Pride immer noch eine wichtige Gelegenheit, auf ihre Situation aufmerksam zu machen – da Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt gegen Menschen aus dieser Community immer noch weit verbreitet sind.

Viele große Unternehmen stellen in den letzten Jahren ihre Unterstützung und ihr Engagement für LGTBIQ*-Personen im Pride-Month medial in den Vordergrund. Dies scheint häufig leider nur der Selbstvermarktung zu dienen und wird größtenteils auch erst so praktiziert, seit die gesellschaftliche Akzeptanz für diese Community eine kritische Marke überschritten hat.

Deswegen ist es uns wichtig, auch gegen Ende des Pride-Monats nochmal darauf hinzuweisen, dass Rainbow-Washing, z.B. die Nutzung der Regenbogen-Flagge in Firmenlogos eine zynische und zahnlose Praxis ist, wenn damit nicht auch konkrete Verbesserungen im Lebens- und Arbeitsalltag einhergehen.

Denn: Ein offener Umgang mit der sexuellen Orientierung oder der geschlechtlichen Identität am Arbeitsplatz stößt zwar inzwischen mehrheitlich auf Zuspruch, aber trotzdem immer noch auf große Vorbehalte. Das geht aus einer vom Job-Portal Indeed in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor.

Demnach bewertet jeder vierte der Umfrage Teilnehmenden die Zusammenarbeit mit homo- und bisexuellen Kolleg*innen eher problematisch. Noch höher sind Vorbehalte gegen transidente Menschen. Erschreckend ist das Ergebnis, dass nur knapp die Hälfte der Befragten LGTBIQ* Mitarbeitende bei Anfeindungen offen verteidigen würden.

DIE LINKE Pforzheim/Enzkreis stellt hier deutlich klar: Sexuelle Orientierung sollte genauso wenig eine Bedeutung am Arbeitsplatz haben wie die Herkunft oder das Alter. Das muss vom Gesetz und von den Arbeitgebenden gewährleistet werden.

Wenn jedoch die Stadtverwaltung Pforzheim in ihren Stellenanzeigen explizit „Erzieher“ und „Sachbearbeiter“ sucht, zeigt dies, dass es auch bei uns vor Ort noch viel zu tun gibt. Wir wünschen uns mehr Fingerspitzengefühl von der lokalen Politik und Verwaltung und einen vorgelebten offenen Umgang mit verschiedenen Geschlechts-Identitäten und sexuellen Orientierungen. Das beginnt auch mit einer inklusiven Sprache aber endet selbstverständlich nicht dort. Wenn Vielfalt nicht sichtbar gelebt wird, kann man sich halbherzige Versuche und Lippenbekenntnisse sparen.

Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ist gesellschaftliche Realität. Wir fordern daher, die gesetzliche Realität der gesellschaftlichen Realität anzupassen, solidarisieren uns mit der LGBTIQ*-Community und wenden uns gegen jegliche Diskriminierung, sei es privat, in der Schule oder am Arbeitsplatz.

DIE LINKE Pforzheim/Enzkreis erinnert an eine mutige Kämpferin für Frauenrechte, Clara Zetkin

20. Juni 2021  Presseerklärungen

Die junge Clara war, ungewöhnlich für Frauen im 19. Jahrhundert, ausgebildete Volksschullehrerin. Über ihre Arbeit fand sie Zugang zur Frauen- und Arbeiterbewegung sie schloss sich der SPD an. Wegen des Sozialistengesetzes (1878–1890), welches sozialdemokratische Aktivitäten außerhalb der Landtage und des Reichstags verbot, ging sie 1882 zuerst nach Zürich, dann nach Paris ins Exil. Dort gab sie ihren Mädchennamen Eißner ab und nahm den Namen ihres Lebenspartners Ossip Zetkin, einem russischen Revolutionär, an.

In Paris erlernte den Beruf der Journalistin und widmete sich dem Studium der marxistischen Theorie. Sie hatte 1889 während des Internationalen Arbeiterkongresses einen bedeutenden Anteil an der Gründung der Sozialistischen Internationale. Im Herbst 1890 kehrte Sie zusammen mit Ossip und den beiden gemeinsamen Söhnen zurück nach Deutschland. Die Familie lebte in Stuttgart wo Zetkin Chefredakteurin der sozialdemokratischen Frauenzeitschrift „Die Gleichheit“ wurde. Als Frauenrechtlerin wurde sie nicht müde das Wahlrecht für Frauen zu fordern. Der Internationalen Frauentag geht ebenso auf sie zurück, er wurde von ihr auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz 1910 in Kopenhagen vorgeschlagen und 1911 zum ersten Mal gefeiert.

Zusammen mit Rosa Luxemburg und weiteren prominenten SPD-Politikern gehörte Zetkin kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 zur Minderheit der Gegner einer Bewilligung der Kriegskredite in den Gremien der eigenen Partei. Da sie sich offen gegen den Krieg aussprach wurde Clara Zetkin während des 1. Weltkrieges mehrfach inhaftiert, ihre Post beschlagnahmt und ihre Söhne, beide Ärzte im Militärdienst, wurden schikaniert. In der SPD engagierte sie sich zuerst in der revolutionären innerparteilichen Oppositionsfraktion dem Spartakusbund. Nach der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) am 1. Januar 1919, trat sie dieser bei. Den Nationalsozialismus bezeichnete sie zeitlebens als „Strafe“ für das Verhalten der deutschen Sozialdemokratie in der Novemberrevolution.

Sie erkannte die Gefahr durch die NSDAP und ihr war klar, dass trotz aller Differenzen nur gemeinsam gegen den erstarkenden Faschismus vorgegangen werden kann. Sie sagte 1932 als Alterspräsidentin im Reichstag: „Vor dieser zwingenden geschichtlichen Notwendigkeit müssen alle fesselnden und trennenden politischen, gewerkschaftlichen, religiösen und weltanschaulichen Einstellungen zurücktreten“ und rief damit zum Widerstand gegen die Nationalsozialisten auf. Clara Zetkin verließ Deutschland, um der Verfolgung durch die Nazis zu entgehen. Die einflussreiche Sozialistin und Frauenrechtlerin starb am 20. Juni 1933 im Alter von 75 Jahren im russischen Exil.

Clara Zetkin war eine mutige und kämpferische Frau des 19. und 20. Jahrhunderts. Wir halten ihr Andenken in Ehren und kämpfen in ihrem Geiste heute wie damals für die Rechte der Frauen und gegen den wiederaufkeimenden Faschismus.

Beitragsbild: Clara Zetkin (1857-1933) – das Bild ist gemeinfrei.