DIE LINKE. Pforzheim/Enzkreis kritisiert, dass Lehrkräfte unter Grün-Schwarz in den Sommerferien in die Arbeitslosigkeit entlassen werden

29. Juli 2021  Presseerklärungen

Es ist beschämend, dass die Grün-Schwarze Landesregierung an ihrer fragwürdigen Taktik festhält, Lehrkräfte und andere Berufsstände über den Sommer in die Arbeitslosigkeit zu schicken um sie danach im September mit einem (teilweise befristeten) Arbeitsvertrag anzustellen. Seit langem ist dies Praxis in unserem Bundesland üblich und wird nun auch von der neuen grünen Kultusministerin Theresa Schopper weiterverfolgt. Wenn junge Lehrkräfte ihr Referendariat beendet haben, werden sie in „unbezahlte“ Sommerferien geschickt.

DIE LINKE Pforzheim / Enzkreis kritisiert dieses Handeln aufs Schärfste! Gut ausgebildete Fachkräfte werden über die Sommermonate in die Arbeitslosigkeit entlassen. Ein Referendariat, egal ob als Lehrer oder in einem anderen Ausbildungszweig absolviert man als Beamt*in auf Wiederruf. Während der Arbeitslosigkeit hat man daher keinen Anspruch auf Arbeitslosenhilfe. Kann also beispielsweise eine junge Lehrkraft den Sommer nicht durch Erspartes überbrücken bleibt kein anderer Weg als einen Antrag auf Harz IV zu stellen.

Die Landesregierung bringt Ingenieur*innen, Lehrkräften und Juristin*en, die ein langjähriges Studium und danach ein fast 2-jähriges Referendariat erfolgreich absolvierten keine Wertschätzung entgegen. Sie verhält sich respektlos gegenüber der Lebensleistung dieser jungen Menschen. Eine Arbeitgeberin, die zu Beginn des Berufseinstiegs so mit ihren zukünftigen Mitarbeitenden umgeht, verliert Attraktivität. Dies macht sich bereits jetzt in den Absolventenzahlen des Referendariats vor allem in den Ingenieurberufen bemerkbar. Das Land benötigt einerseits dringend junge Fachkräfte verliert diese jedoch weiterhin an die Industrie. Ein Zustand der relativ einfach durch politischen Willen und Respekt zu lösen wäre, beispielsweise durch die übergangslose Beschäftigung nach dem Referendariat.

Auch zuvor unter der Grün-Roten Landesregierung wurde an dieser gängigen Baden-Württembergischen Praxis festgehalten. Auch damals wurde von keiner der Regierungsparteien die Absicht verfolgt, diese prekäre Situation zu verändern. Daher wirkt die Forderung der SPD für eine übergangslose Beschäftigung vom Referendariat in die Festanstellung mehr wie ein Lippenbekenntnis zu Wahlkampfzeiten als echter Veränderungswille.

Die Bundestagskandidatin der LINKEN in Pforzheim, Meltem Çelik dazu: „Wir fordern die Landesregierung auf, Arbeitsverträge im direkten Anschluss an das Referendariat für die diesjährigen und zukünftigen Absolventen auszustellen! Wir stehen solidarisch an der Seite der Lehrkräfte und unterstützen sie in ihren Forderungen nach einem gerechten und respektvollen Umgang.“