Allgemein

Armutsbericht geschönt – Armut kann man nicht weglügen

28. November 2012  Allgemein

Karin Binder, LINKE Bundestagsabgeordnete aus Karlsruhe, erklärt zum
geschönten Armutsbericht der Bundesregierung:

„Arm trotz Arbeit ist für immer mehr Menschen bitterer Alltag. Statt die
Lohn-Spirale nach unten zu stoppen, treibt die schwarz-gelbe Bundesregierung
die gesellschaftliche Spaltung im Land voran. Anstatt endlich einen
gesetzlichen Mindestlohn durchzusetzen und Reiche angemessen zu besteuern,
belügt Sie lieber die Bevölkerung über die wachsende Armut in Deutschland.
Die Menschen haben jedes Jahr weniger Geld in der Haushaltskasse. Sie spüren
die zunehmende Ungerechtigkeit. Nur wer schon viel hat, bekommt noch mehr
oben drauf. Das muss sich ändern!“

Binder weiter: „DIE LINKE fordert mit einem Zukunftsprogramm insbesondere
die Schaffung fair bezahlter Arbeitsplätze sowie die Überwindung von Hartz
IV und der daraus folgenden Altersarmut. Wer große Einkommen oder Vermögen
hat, muss endlich stärker an den Kosten des Gemeinwesens beteiligt werden.
Das bedeutet die Erhöhung des Spitzensteuersatzes der Einkommensteuer,
Sonderabgaben auf Boni in der Finanzbranche sowie die Einführung einer
Millionärsteuer und einer Finanztransaktionssteuer.“

NOKIA in Bruchsal erhalten – Management hat versagt

27. November 2012  Allgemein

Die Karlsruher Bundestagsabgeordnete Karin Binder (DIE LINKE) erklärt zur
angedrohten Schließung des Nokia-Werks in Bruchsal:

„Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer brauchen einen stärkeren Schutz vor
unternehmerischer Willkür. Seit Monaten kämpfen Betriebsrat und Belegschaft
um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Seit Jahren wissen die Manager von Nokia
und von Siemens, dass der Handy-Markt gesättigt ist und jede/r schon sein
Zweit- und Dritthandy hat. Noch im Februar wurde dem Betrieb in Bruchsal die
Einführung neuer Produkte versprochen. Aber diese Zusage hat die
Konzernspitze gebrochen. Sie hat sich offenbar nicht um neue
Tätigkeitsfelder und neue Produkte gekümmert.“

Binder fordert die Firmenleitung von Nokia auf, alles dafür zu tun, dass der
Standort erhalten bleibt. „Bisherige Streichungspläne wurden von der
Unternehmensleitung immer mit Restrukturierungsmaßnahmen, für den Erhalt des
Standorts Bruchsal, begründet. Jetzt zeigt sich, damit sollte wohl nur die
Belegschaft ruhig gehalten werden.“

Die baden-württembergischen Bundestagsabgeordneten der LINKEN unterstützen
den Protest der 650 Beschäftigten und erklären ihre Solidarität mit den vom
Arbeitsplatzverlust bedrohten KollegInnen.

Billig-Mode kann tödlich sein

26. November 2012  Allgemein

„Billigangebote in deutschen Kaufhäusern oder Discountern sind nur möglich,
da Arbeiterinnen und Arbeiter in armen Ländern zu menschenunwürdigen
Bedingungen produzieren müssen. Markenhersteller sind für die
Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette verantwortlich“, erklärt
Karin Binder, Verbraucherpolitikerin der Fraktion DIE LINKE, nach dem Brand
in einer Textilfabrik in Bangladesch mit über 100 Toten.

Binder weiter: „Es ist nicht zu entschuldigen, dass mangelhafter Brandschutz sowie
fehlender Arbeits- und Gesundheitsschutz für Niedrigpreise in Kauf genommen
werden. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen darauf vertrauen können,
dass Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. Deutsche Unternehmen
sind zur Transparenz zu verpflichten. Arbeitsbedingungen in der gesamten
Herstellungs- und Lieferkette sind offenzulegen. Unternehmen müssen für die
Arbeitsbedingungen unter denen ihre Produkte hergestellt werden in Haftung
genommen werden können. Ähnlich wie bei Kinderarbeit brauchen wir auch für
menschenunwürdige und gesundheitsschädliche Produktionsbedingungen eine
weltweite Ächtung.“

Weitere Informationen finden Sie auch unter: www.karin-binder.de

Immer mehr über 70-Jährige müssen zur Rente dazuverdienen

22. November 2012  Allgemein

Die Zahl der über 70-Jährigen, die in regulären Beschäftigungsverhältnissen oder Mini-Jobs tätig sind, ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Laut einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit arbeiteten Ende März 2012 bereits rund 389.000 über 70jährige.

„Es ist davon auszugehen, dass ein großer Teil der Betroffenen zur Altersarbeit gezwungen ist“, sagte Bauer, Präsident des SoVD. Schuld daran seien die „mageren Rentenanpassungen der vergangenen Jahre“.

DIE LINKE fordert:

Die gesetzliche Rentenversicherung muss wieder ins Zentrum der Alterssicherungspolitik rücken. Anstelle des Beitragsdogmas muss das Leistungsziel treten. Die Einzahlung in die Rentenversicherung muss sich lohnen.

  • Abschaffung sämtlicher      Kürzungsfaktoren und weitere Dynamisierung der Rente, damit alle      Generationen gleichermaßen am gesellschaftlichen Wohlstand teilhaben      können. Wir fordern die Rücknahme der Erhöhung des Renteneintrittsalters      auf 67 Jahre!
  • Einbeziehung weiterer      Erwerbstätiger in die gesetzliche Rentenversicherung, schrittweise      Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze und Erhöhung des staatlichen      Zuschusses in die Versicherung für Arbeitslose, Arbeitslosengeld II      Empfänger und rentenfremde Leistungen, um die Rentenversicherung auf      solide finanzielle Basis zu stellen.
  • Stärkung des      Rentenanspruchs für Frauen, insbesondere auf Kindererziehungszeiten vor      1992, für Geringverdiener und Menschen mit unterbrochenen      Arbeitsbiographien. Aufhebung aller Benachteiligungen ostdeutscher Rentner      die sich aus der Rentenüberleitung ergeben.
  • Subventionierung des      Solidarausgleiches statt staatlicher Förderung der privaten Versicherung      und der Versicherungskonzerne. Die private Vorsorge kann Ergänzung der      gesetzlichen Rentenversicherung sein. Für eine sichere stabile      Altersvorsorge ist sie untauglich.
  • Der rentenpolitische Kurs      der Neoliberalen, der auf langfristige Senkung des Rentenniveaus gerichtet      ist, erfordert mehr Widerstand durch die Rentnerinnen und Rentner selbst      und die bessere Vernetzung mit den Aktivitäten möglichst vieler      Seniorenzusammenschlüsse, der Gewerkschaften und auch der jüngeren      Generation. Die Rentenkampagne der Partei DIE LINKE gibt jedem die      Möglichkeit, seinen Beitrag für eine den Lebensstandard sichernde Altersversorgung      zu leisten.

Die jetzige Politik führt in die Armut. Prekäre Beschäftigungen lassen Zusatzversicherungen nicht zu. Dies muss sich ändern, damit auch im Alter ein Leben in Würde geführt werden kann.

Energie-Konzept-Sozial

21. Oktober 2012  Allgemein

Das Thema bezahlbare Strompreise ist gerade in aller Munde. Die Bundesregierung schiebt die Schuld für die erheblichen Preissteigerungen bei Strom auf die erneuerbaren Energien. Das ist der Versuch, die notwendige Energiewende in Verruf zu bringen und unterstreicht, dass Merkel und ihr Kabinett den Atomausstieg und den Umstieg auf erneuerbare Energien nur halbherzig betreiben.

Wir als LINKE haben die steigenden Strompreise schon seit langem thematisiert. Denn die gestiegenen Preise belasten alle Haushalte, aber insbesondere die mit geringen Einkommen. Die Energiekosten nehmen einen immer größeren Anteil am Haushaltsbudget ein. Die Strompreisfrage wird immer stärker zur sozialen Frage. Und die Konzerne streichen Milliardengewinne ein.

DIE LINKE hat ein Energiekonzept, das die soziale und die ökologische Frage verbindet. Darin machen wir viele Vorschläge, wie wir bezahlbare Strompreise gewährleisten und Stromsparen fördern wollen. So setzen wir uns u.a. für ein sozial-ökologisches Sockeltarifmodell, für Abwrackprämien für alte Energiefresser im Haushalt und nicht zuletzt für das Verbot von Stromsperrungen bei Zahlungsschwierigkeiten ein. Hier der Link zum Papier „Wie die Energiewende sozial wird“: 121009-energie-papier-1-1

Gefährliche Krankenhäuser

18. Oktober 2012  Allgemein, Kreisverband

Eine kräftige Diskussion ist entbrannt, ob der erwirtschaftete Überschuss der Krankenkassen an die Versicherten zurückgegeben oder die Praxisgebühr abgeschafft werden soll.

Kaum wird darüber diskutiert dass zirka 500.000 Menschen sich mit dem Krankenhauskeimen anstecken und zirka 40.000 Menschen daran jährlich sterben, dass das Pflegepersonal kaum noch Zeit hat seine Hände zu desinfizieren, Pannen beim Operieren geschehen, da wie am Fliesband operiert wird, und Reinigungskräfte keine Zeit haben ihre Arbeit ordentlich auszuführen.

Die Bewertung des Zustandes: In unserem Gesundheitswesen steht der Profit vor der Gesundheit und dem Leben der Menschen. Der Artikel 2 (2) des Grundgesetzes: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, wird missachtet, genauso wie § 223  Strafgesetzbuch, der sich mit Körperverletzung beschäftigt.

Bleibt die Frage: Seit wann ist die geschilderte Situation eingetreten? Das Ergebnis: Seit der Privatisierung. Krankenhäuser müssen nicht mehr nur kostendeckend arbeiten sondern auch Gewinne für die Aktionäre abwerfen. Darunter leidet nicht nur das Personal sondern auch die Patienten.

Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie warnt in Pressemitteilungen dass, so das Politmagazin Frontal, „Mediziner ihrer ethischen Grundverpflichtung, das Patientenwohl an erster Stelle zu setzen, zuwiderhandeln“. Offen wird schon darüber gesprochen, dass Operationen durchgeführt werden die nicht erforderlich sind. Experten sprechen dabei von „vorsätzlichen Körperverletzungen“ von „Bonusverträgen“ und von Operateuren die von ihren Arbeitgebern in die Illegalität getrieben werden.

Im Bereich des Gesundheitsamtes Pforzheim ist ein kleiner Schritt der Verbesserung der Situation getan worden. Risikogruppen werden bei der Einlieferung in ein Krankenhaus auf den Krankenhauserreger MRSA getestet. Seit zwei Jahren besteht darüber mit dem Gesundheitsamt ein Abkommen. Was die Hygiene und den Personalbestand betrifft ist jedoch noch genügend Platz nach oben. Leider sprechen nur wenige Beschäftigte über die tatsächlichen Arbeitsbedingungen. Das Recht auf Meinungsfreiheit wird der Angst um den Erhalt des Arbeitsplatzes unterworfen.

(Kommentar von Heinz Keller DIE LINKE Pforzheim / Enzkreis)

Die soziale Schieflage in Deutschland wird weiter ausgebaut!

17. Oktober 2012  Allgemein, Kreisverband

Hartz IV Empfänger, Rentner, Arbeitnehmer und Handwerksbetriebe haben ab dem folgendem Jahr, wegen der Öko-Umlage, höheren Stromkosten zu tragen. Davon bleibt die Großindustrie mit besonders hohem Stromverbrauch verschont. Diese Regelung bedeutet: Eine vierköpfige Familie hat zirka 60 bis 80 Euro mehr zu tragen. Die Industrie wird nach der Berechnung von Greenpeace mit 4,7 Milliarden aus der Umlage gefördert. Gerecht?

Während immer mehr Familien den Strom abgestellt bekommen, haben sich allein in diesem Jahr rund 2000 Firmen, das sind mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr, um Ausnahmen beworben. FDP Wirtschaftsminister Rösler, der dieses System vertritt, bedient sein Klientel und lässt die Schwachen und Armen in unserer Gesellschaft im Dunklen sitzen. Einen Sozialtarif lehnt er ab.

Die Stromkosten von zehn Cent pro Kilowattstunde seien zu hoch, sagt die Wirtschaft, und die FDP / CDU folgt mit der Begründung, damit keine Betriebe in das Ausland abwandern. Wo sollen den die Straßenbahnbetriebe, Brauereien und Hähnchenmäster die zu den Antragstellern gehören hin?

Nicht nur Die Linke, sondern auch die Sozialverbände und Gewerkschaften halten dieses Vorgehen der jetzigen Regierung für ungerecht. Immer mehr Menschen bekommen Angst vor der Zukunft.

Es wird eine Politik betrieben die sozial ausgerichtete Menschen nicht gut heißen können, da der Mensch nicht im Mittelpunkt der Entscheidung steht.

(Kommentar von Heinz Keller DIE LINKE Pforzheim/Enzkreis)

Strompreise dürfen nicht weiter steigen

05. Oktober 2012  Allgemein

Pressemitteilung DIE LINKE. Baden-Württemberg

„Wieso hält der Ministerpräsident das Steigen der Energiepreise für unvermeidbar, wenn er mit der EnBW einen großen Energiekonzern öffentlich kontrolliert“, fragt Michael Schlecht, Bundestagsabgeordneter der Partei DIE LINKE.  Schlecht weiter: „Winfried Kretschmann setzt nun auf Energieberater der Caritas. Das ist nicht verkehrt, verhindert jedoch nicht, dass gerade sozial schwache Bürgerinnen und Bürger immer mehr belastet werden. Kretschmann sollte die Kosten der Energiewende bei der EnBW mit staatlichen Zuschüssen finanzieren. Die notwendigen Steuereinnahmen könnte er mit einer Millionärsteuer sichern, die allein in Baden-Württemberg mehr als zehn Milliarden Euro einbringt. Außerdem ist es ein Skandal, dass viele Unternehmen bei den Strompreisen subventioniert werden.“

SPD-Schattenmänner stolz auf Hartz IV

21. September 2012  Allgemein

Steinbrück verlangt mit Blick auf die Agenda 2010: „Etwas mehr Stolz, etwas mehr Selbstbewusstsein … über das, was uns gelungen ist, täte dem Erscheinungsbild der SPD ganz gut.“ So vor wenigen Tagen auf dem Zukunftskongress.
Steinmeier feierte vor einem Jahr auf dem ver.di-Kongress in Leipzig die angeblichen Erfolge der SPD-Arbeitsmarktpolitik. Da konnte auch der bravste Delegierte nicht mehr ruhig bleiben, sind die Folgen der Prekarisierung doch im Betrieb tägliches Problem.
Und der Dritte im Bunde, Gabriel, verstieg sich Anfang September auf einer Funktionärskonferenz von ver.di dazu, den Kolleginnen und Kollegen die „Segnungen“ von Hartz IV deutlich zu machen: „Vorher gab es gravierende Ungerechtigkeiten“, so sein Kommentar. Da klappte manche Kinnlade herunter, um dann in Nachfragen und Berichten aus der Wirklichkeit Gabriel contra zu geben. Dies war dem SPD-Vorsitzenden bald zu viel. Er packte seine Sachen und entschwand vorzeitig. „Das erinnert doch sehr an den Basta-Kanzler“, so die Kollegen.
Fazit: Die SPD steht treu zu Hartz IV. Vielleicht gebe es bei einer SPD-Regierung mal „ein paar Euro extra“, so Gabriel, aber ansonsten wird mit ihm nichts geändert.
Viele Kolleginnen und Kollegen wissen, dass die Drohung, bei Arbeitslosigkeit spätestens nach einem Jahr tief abzustürzen, zu Angst und Schrecken bei den Beschäftigten geführt hat. Die Wirkung von Hartz IV geht weit über den Kreis der unmittelbar betroffenen Erwerbslosen hinaus.
Wenn die Jobagentur jede bzw. jeden zum Kloputzen für 3,50 Euro und zum Hofkehren für 2,95 Euro in der Stunde verdonnern kann, ohne Rücksicht auf vorherige Tätigkeit und Qualifikation, dann wirkt Hartz IV wie eine brutale disziplinarische Peitsche. Dann überlegen sich viele, ob sie ihre Rechte im Betrieb konsequent wahrnehmen. Das wirkt sich auch auf die Kampfbereitschaft in Tarifrunden aus.
Wer in Hartz IV rutscht und in einem eigenen Haus oder einer eigenen Wohnung lebt, bekommt nur Arbeitslosengeld II, wenn der Wohnraum nicht zu groß ist. Ansonsten muss die Immobilie in der Regel verkauft werden. Gleiches droht, wenn man noch über Jahre hinaus Haus oder Wohnung abbezahlen muss. Mit dem Arbeitslosengeld II Schulden tilgen ist nicht zu schaffen. Schon manchem 50jährigem ist der Traum vom eigenen und abbezahlten Haus im Alter vorzeitig geplatzt. Auch diese Folgen von Hartz IV kennen viele. „Bloß nicht Harzer werden“, ist dann die Devise. Vieles wird hingenommen, es wird geackert und gebuckelt im Betrieb.

 

Ja, die SPD kann „stolz“ darauf sein, dass sie innerhalb von zehn Jahren die Stimmung grundlegend gekippt hat. Es ist erwiesen, dass die psychischen Erkrankungen dramatisch zugenommen haben, dass viele Beschäftige den Job nur noch mit Psychopharmaka durchstehen.
Diese Klimaveränderung in den Betrieben hat auch mit zum Lohndumping in Deutschland geführt. Von 2001 bis 2011 sind die Reallöhne bei uns um 6,5 Prozent gesunken! Eine Billion Euro hat man uns mindestens vorenthalten. Das gibt es in keinem anderen Land in Europa.
Aber die SPD ist stolz auf ihre Leistung. Das lässt man sich von niemandem miesmachen. Jedes Mal, wenn ich im Bundestag die Schandtaten der Agenda 2010 benenne, herrscht erhebliche Unruhe bei den SPD-Abgeordneten. Unflätige Beschimpfungen sind keine Seltenheit. Damit kann ich leben. Aber dieses Land, Millionen von Menschen können nicht mehr mit dem Sanktionsregime von Hartz IV leben!

Michael Schlecht, MdB – Chefvolkswirt der Fraktion DIE LINKE und Gewerkschaftspolitischer Sprecher im Parteivorstand

Keine irreführenden Werbekampagnen der Bundeswehr!

21. September 2012  Allgemein

„Bundeswehreinsätze sind kein Abenteuerurlaub“ erklärt Annette Groth, Bundestagsabgeordnete aus Pforzheim und menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zu der Werbekampagne von Bundesverteidigungsministerium und Jugendzeitschrift „Bravo“.  Annette Groth weiter:   „Diese irreführende  Werbekampagne ist umgehend einzustellen. Der Soldatenberuf erfordert das Töten von Menschen und kann oft auch den eigenen Tod und schwere körperliche und seelische Verletzungen bedeuten. Hier sind die in dem Werbespot verwendeten Begriffe wie der „Berg- oder Beachtyp“, der im Team in einem Adventure Camp sich einer Herausforderung stellt, völlig fehlplatziert. Mit keinem Wort werden die eigentlichen Gefahren für die Jugendlichen erwähnt: 52 Tote allein beim Afghanistaneinsatz, 25 Tote im Kosovo, 18 Tote in Bosnien und Herzegowina und weltweit 3 weitere Tote . Stattdessen wird die Realität des Soldatenberufes verheimlicht und plakativ durch bunte Action und Spaß im Team ersetzt. Mit einem kostenlosen Angebot sollen so die Jugendlichen geködert werden.

Der Afghanistan-Krieg hat die Zahl psychischer Erkrankungen in der Bundeswehr auf einen neuen Höchststand getrieben. In den ersten neun Monaten dieses Jahres ließen sich bereits 587 aus dem Einsatz am Hindukusch zurückgekehrte Soldaten wegen posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) behandeln und damit mehr als im gesamten Jahr 2010 (557).

Bundeswehreinsätze sind kein Urlaub!  DIE LINKE fordert daher ein Verbot irreführender und verharmlosender Werbung für Bundeswehr- und Kriegseinsätze in Jugendzeitschriften.“