Mit Verwunderung vernimmt der Kreisverband der LINKEN Pforzheim / Enzkreis die Pressemeldung der FDP, die in Hohenwart die Haltestelle „Hohenwart-Ortsmitte“ in „Hohenwart-Lädle“ umbenennen möchte.
Hier ergreift also eine Partei die Initiative, welche deutlich gegen eine Umbenennung von Straßen und Plätzen in der Stadt Pforzheim vorgegangen ist. Wir erinnern an die Debatten von 2018 und 2021, als es darum ging, den Namen der Emil-Strauß-Straße zu ändern, deren literarischer Namensgeber stark mit der faschistischen Diktatur in Deutschland verbunden war und dadurch auch zu den Kriegstreibern gehörte. Auch in Pforzheim entstand durch Menschen wie Strauß viel Zerstörung und Leid.
Ein Konsens über die Umbenennung konnte im Gemeinderat der Stadt Pforzheim jedoch nicht gefunden werden. Als kleiner, nicht zufriedenstellender Kompromiss, wurde eine erklärende Tafel dem Straßennamen zugefügt. Ein großer Gegner einer Umbenennung war die FDP. Sie sprach sich unter anderem im Kulturausschuss gegen eine Umbenennung aus.
Nun ist es also tatsächlich eine der Parteien, die den Aufwand scheuten, eine historisch notwendige Aufarbeitung und damit auch die Umbenennung von Straßen in unserer Stadt anzugehen, welche die Umbenennung einer Bushaltestelle vorschlägt.
Wir möchten die FDP daher bitten, ihre früheren Entscheidungen kritisch zu überdenken, denn auch andere Straßen und Plätze in Pforzheim verdienen neue Namen. DIE LINKE möchte keine Menschen ehren, die zu Lebzeiten nationalsozialistische Ziele verfolgten. Eine Umbenennung der Emil-Strauß-Straße ist beispielsweise längst überfällig.
Durch den plötzlichen Vorstoß der FDP scheint sich von deren Seite aus ein neuer Blick bezüglich der Umbenennung von Orten eingestellt zu haben. Wenn sich dadurch neue Mehrheiten ergeben könnten, bezüglich einer Wiederaufnahme dieser Debatte, begrüßen wir dies sehr.